Slawen- und Wikingerfestival in Wolin – Regelwerk für historisch korrekte Darstellung (Kitguide)

Slawen- und Wikingerfestival in Wolin – Regelwerk für historisch korrekte Darstellung (Kitguide)
Zeitrahmen des Festivals: IX – XI Jahrhundert

Kleidung:
Die Kleidung und Ausstattung sollte einheitlich in die Zeit, in die Region und zu dem sozialen Status entsprechend der darstellenden Person passen und auf archäologischen Funden basieren. Uneinheitliche Darstellung wäre z.B. Gjermundbu Helm zusammen mit einem Säbel oder einem tropfenförmigen Schild.
Verboten sind nicht-historische Schuhe, moderne Gürtel, künstliche oder Gel-Fingernägel, Kleidung aus einem anderen Material als Leinen, Wolle oder Seide, moderner Schmuck, Armbanduhren oder Sonnenbrillen. Moderne Frisuren oder unnatürliche Haarfarben müssen mit einem Kopftuch oder Mütze bedeckt sein.
Es ist nicht zu empfehlen, die unterschiedlichen Darstellungen zu sehr zu mischen.
Teilnehmer, die mit Haustieren kommen, müssen historische Schüsseln nutzen.

Das Camp:
Euer Camp sollte frei von allen modernen Gegenständen wie moderner Kleidung, Schlafsäcken, Isomatten, Plastikflaschen etc. sein. Alle Ausrüstungsgegenstände wie Äxte, Spaten, Messer, Hacken, Töpfe, Pfannen etc. müssen an der entsprechenden Darstellung angepasst sein. Wir bitten euch, Feuer nur an ausgewiesenen Stellen zu entzünden. Telefone oder elektrische Geräte (auch medizinische) dürfen nur in geschlossenen Zelten verwendet werden.
Alle Gegenstände, die zum Verkauf angeboten werden, müssen historisch genau sein: Repliken oder im frühmittelalterlichem Stil. Preise dürfen nicht auf modernen Schildchen, sondern auf Leder, Stoff oder Holz ausgewiesen werden.
Waffen und Kampfausrüstung:
Waffen und Rüstung sollten in einem guten Zustand und nicht kaputt oder löchrig und rostfrei sein. Das gleiche gilt für die textilen Ausrüstungsteile.
Waffen wie Schwerter, Säbel, Messer etc. müssen mit einer Scheide geschützt sein. Speere, Äxte und Langäxte müssen sicher an stabilen Stielen befestigt sein. Zugelassen sind Speere, die an der Spitze aus Sicherheitsgründen ästhetisch ansprechend gerollt oder verdickt sind.
Waffen und Rüstung sollten einheitlich der Zeit, der Region und dem Status des Darstellers entsprechen.
Auf dem Schlachtfeld/im Kampf besteht Schuh-Pflicht!
Helme sollten nach Funden aus dem Zeitrahmen des Festivals sein – also IX –XI Jahrhundert (was bedeutet, dass Vendelhelme, Valsgärdehelme oder Sutton Hoo Helm sowie deren Variationen nicht erlaubt sind).
Alle zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen (versteckte Masken etc.) müssen unter der Haube oder dem Helm unsichtbar versteckt sein. Aus Sicherheitsgründen setzen wir einen Nackenschutz voraus (gesteppte oder gefilzte Hauben, Kettenschutz). Wir empfehlen auch historischen Gesichtsschutz.
Es dürfen Schilde aus Holzplanken oder Sperrholz verwendet werden, solange sie von beiden Seiten mit historisch korrektem Stoff bedeckt sind. Schilde sollten in einem guten Zustand ohne Absplitterungen oder modernen Bauteilen sein.
Sichtbare moderne Unterarm- und Schienbeinschienen, einschließlich (Leder- und Metall-)Armschienen sind verboten. Moderne Protektoren dürfen nur verwendet werden, wenn sie mit historisch korrekter Kleidung verdeckt sind. Einzige Ausnahme (passend zur Gesamtausstattung) ist die Nutzung von Protektoren nach archäologischen Funden der Steppenvölker.
Verboten ist Equipment, welches nicht in den Zeitrahmen des Festivals passt, Kettenhemden aus verzinkten Ringen, Lederlamellen und Schilde, deren Form und Größe keinen archäologischen Bezug zur dargestellten Zeit des Festivals haben.
Überprüfung der historischen Genauigkeit durch den Veranstalter
Während des Festivals werden befugte Personen die historischen Anforderungen einzelner Darsteller sowie der Camps überprüfen. Sie haben das Recht zu fordern, dass historisch unpassende Dinge von der Kleidung oder des Camps abgedeckt, entfernt oder abgenommen werden müssen.
Wenn ein Teilnehmer oder eine Gruppe den Anforderungen oder Anordnungen nicht Folge leistet, können sie aufgefordert werden, das Festival zu verlassen und werden zukünftig nicht mehr eingeladen.
Die befugten Personen dürfen Photos oder Aufzeichnungen der Teilnehmer oder der Camps als Beweis für Verstöße gegen dieses Regelwerk machen. Die Teilnehmer stimmen diesem Regelwerk mit dem Senden des Anmeldeformulars zu und bestätigen damit, dass sie dieses gelesen haben.

Wichtig! Dieses Regelwerk ist verpflichtend ab 2024.
Wir verstehen, dass das Festival bald stattfindet und es schwierig wird, alles bereits in 2024 umzusetzen. Die geografische Stimmigkeit der Kleidung und des Kampfequipments wird dieses Jahr vorerst als „Empfehlung“ angesprochen. Ab 2025 wird es verpflichtend.
Ab 2024 werden Kämpfer nicht zur Schlacht zugelassen, deren Equipment nicht den Anforderungen entsprechen.